Back to the 50´s | Gesellschaftliche Rollenspiele

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Es begab sich eines Tages, dass der Gatte und ich ein persönliches Gespräch mit einem Bankmitarbeiter aufsuchen wollten.
Den ersten Termin bei einer Kollegin mussten wir leider recht spontan absagen, daher bot man uns einen Alternativtermin. Gesagt, getan. Naja, fast…..

Sorry, aber ich hasse Unpünktlichkeit und so trafen wir gute fünf Minuten vor vereinbarter Zeit ein. Während wir nun also auf unseren „Berater“ warteten und ihn währenddessen im Büro seines Kollegen scherzend und lachend begutachten durften, sank meine Laune direkt. Kennste das, wenn du schon nach zwei Sekunden merkst: nee, da geht heute nix….. ??
Immerhin hat uns die nette Empfangsdame angekündigt und auch er konnte durch die Glaswände unsere Anwesenheit wahrnehmen.

Zehn Minuten nach vereinbarter Zeit (davon haben wir doch alle eh genug, nech??) bequemte sich der junge Mann zu uns.

„So, wir haben also den Termin“ Blick auf den Gatten gerichtet. „Ja, wenn Sie Herr XYZ sind, dann schon.“ Erdreistete ich die Antwort zu geben, immerhin trug er kein Namensschild – also, woher hätten wir das wissen sollen??

Kurzer Seitenblick. Reicht dem Gatten die Hand.

Aaaaahja…. tiefes Durchatmen…….

Nach einem kleinem Augenblick auch mir.

Gang ins Büro. „Blaabababa….. sie wollten ja zur Kollegin…blalababla…..“ Motivation und Kundenfreundlichkeit lässt grüßen  -.-

Kurz die Sachlage erklärt, hin und her. Diverse Faktoren und Wünsche geäußert.

Ein paar Gegenfragen später (Gespräch und Blick nur auf den Gatten gerichtet….) stellte mein Mann mal kurz klar, dass er seine Fragen an mich richten müsste.
Ein cleverer Mitarbeiter hätte schon vorher gecheckt, dass seine gewünschten Antworten die ganze Zeit von mir kamen, aber was weiß ich schon….*Augenroll*
„Ja, den Bereich mach ich sowieso nicht.“ Kam als eher unbefriedigende Antwort zurück. „Ich geh mal zum Kollegen“, dackelte davon und brauchte wiederum einige Minuten.

Erinnert ihr euch an den Anfang, wo ich gut und gerne schon wieder gegangen wäre? Mein Gefühl hat sich bis hierhin nicht verändert.

Immerhin tauchte er kurz darauf wieder auf, um uns zu seinem Kollegen zu begleiten (sein Glück!!!). Gang durch die Bürotür: lässt den Gatten durch, tritt nach vorn, quetscht sich an mir vorbei……. Pfffffffffffffu!

Ehrlich gesagt, hätten wir tatsächlich das komplette Beratungsgespräch bei diesem Futzi verbringen müssen, dann wär´ ich es dort eskaliert.

Am Ende hatten wir doch noch ein „nettes“ Gespräch, sein Kollege raffte recht schnell, dass er zwei Gesprächspartner vor sich hatte und kannte sich auch mit den kleinen, aber feinen Merkmalen einer höflichen Unterhaltung aus.


Und die Moral von der Geschicht´:

Wenn es um Bankgeschäfte geht, steckt auch in jungen Köpfen ein sehr stereotypes Bild einer Partnerschaft.
Und bevor jemand glaubt, es ginge hier nur um so´ne Mann/Frau-Gleichberechtigungssache: Ich bin keine laute Feministin, die um Gleichberechtigung egal zu welchen Konditionen schreit.

Aber selbst wenn ich diesen Mann/Frau-Faktor entferne:

Das erste „Gespräch“ entsprach in keiner Sekunde einem höflichen, respektvollem Gespräch mit einem Kunden. Egal, ob Mann oder Frau. So!

Welche Erfahrungen hast du mit solch verbohrten Holzköppen (sorry not sorry!) gemacht?

Bildquelle: https://pixabay.com/de/

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